DIF-Nachhaltigkeitsbeirat: 5 kluge Köpfe für ein nachhaltiges Donauinselfest

DIF-Nachhaltigkeitsbeirat: 5 kluge Köpfe für ein nachhaltiges Donauinselfest

Nachhaltigkeitsinsel, weniger Lebensmittelabfälle, ökologisch nachhaltigere Kraftstoffe: Das sind nur erste Maßnahmen, die das DIF gemeinsam mit dem neuen Nachhaltigkeitsbeirat setzt.

Wien, 29.04.2025. Mobilität, Energie, Ver- und Entsorgung, Natur- und Bodenschutz sowie Regulierungen bei Give-aways: Das sind die zentralen Handlungsfelder für mehr ökologische Nachhaltigkeit am Donauinselfest. Schon bisher gab es hier wichtige und wirksame Maßnahmen am Fest, die Veranstalter:innen gehen aber heuer einen Schritt weiter und nehmen sich des Themas gemeinsam mit der geballten Expertise des neu gegründeten, fünfköpfigen DIF-Nachhaltigkeitsbeirats strukturiert und langfristig ausgerichtet an. Erste gemeinsam ins Leben gerufene Maßnahmen werden schon heuer sichtbar und wirksam sein, wenn das größte Freiluftfestival Europas vom 20. bis 22. Juni wie immer bei freiem Eintritt und unter dem Motto „Deine Insel. Echte Momente.“ zum 42. Mal über die Bühne geht. In dieser ersten Saison des Nachhaltigkeitsbeirats geht es aber vor allem darum, genau hinzuschauen, zu evaluieren und die Basis für eine längerfristig ausgelegte Strategie zu schaffen.

Barbara Novak, Veranstalterin des Donauinselfests und Landesparteisekretärin der SPÖ Wien: „Wien verfolgt mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2040 eine ambitionierte urbane Nachhaltigkeitsstrategie. Als Teil der Stadt geht das Donauinselfest diesen Weg mit und übernimmt entsprechende Verantwortung. Neben der sozialen Nachhaltigkeit, für die das Donauinselfest seit Anbeginn steht, war auch die ökologische Nachhaltigkeit schon immer ein wichtiges Anliegen des Festes. Nun gehen wir das Thema mit voller Kraft und einem ganzheitlichen Ansatz an und ich freue mich sehr, dass wir mit dem DIF-Nachhaltigkeitsbeirat so ausgezeichnete Expertinnen und Experten gewinnen konnten, die das Fest von nun an begleiten.“

Das ist der DIF-Nachhaltigkeitsbeirat

Die Mitglieder des DIF-Nachhaltigkeitsbeirats sind nicht nur ausgewiesene Expert:innen rund um Ökologie, Umwelt, Energie oder Mobilität, sondern sind auch mit den Anforderungen der Stadt und des Donauinselfests bestens vertraut. So war Umweltmediziner der MedUni Wien Hans-Peter Hutter bereits in den Corona-Jahren Teil des Donauinselfest COVID-Beirats. Iris Tichelmann, Wiener Umweltanwältin der Wiener Umweltanwaltschaft, Marika Püspök, Chief Climate Officer der Wiener Stadtwerke, Christian Pladerer, Vorstandsmitglied Österreichisches Ökologie Institut, und Armin Winter, Senior Scientist an der Universität für Bodenkultur Wien, komplettieren den DIF-Nachhaltigkeitsbeirat.

 

Iris Tichelmann von der Wiener Umweltanwaltschaft: „Das Donauinselfest ist nicht nur ein Fest für alle, sondern auch ein starker Hebel für mehr ökologisches Bewusstsein. Es erreicht Menschen niederschwellig und alle Maßnahmen, die wir bei so einer großen Veranstaltung umsetzen können, haben enorme Vorbildwirkung.  Im DIF-Nachhaltigkeitsbeirat freuen wir uns sehr, diesen Weg der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung aktiv mitzugestalten.”

Neue Nachhaltigkeitsinsel lädt zum Mitmachen und Informieren ein

Zu den ersten neuen für Besucher:innen sichtbaren Maßnahmen zählt die Bank Austria DonauCycle Nachhaltigkeitsinsel, die Besucher:innen rund um das Thema Kreislaufwirtschaft zum Mitmachen einlädt: Von Textilre- und upcycling über Plastikverwertung und richtig Kompostieren bis Verbrauch von Altbrot ist für Klein und Groß etwas dabei. Dabei kann man auch ein neues E-Müllauto der MA 48 oder einen mit Wasserstoff der Wiener Linien betriebenen Bus nah und genau inspizieren. Die neue Nachhaltigkeitsinsel wird sich im Bereich des Zugangs Floridsdorfer Brücke befinden.

E-Mobilität fördern – CO2-Emissionen und Luftschadstoffe reduzieren

Das Donauinselfest setzt in vielen Bereichen schon gute und wirksame Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Dazu gehören die Mehrwegbecher seit 2005 oder die sehr gute Quote bei der öffentlichen An- und Abreise: 90 Prozent der Besucherinnen und Besucher kommen mit den Öffis. Zudem nützt das Donauinselfest seit dem Vorjahr ausschließlich Ökostrom. „Wir entwickeln uns jedes Jahr weiter. Bereiche, an denen es bei Mobilität und Energie intensiv zu arbeiten gilt, sind der Ersatz fossiler Kraftstoffe, beispielsweise bei Arbeitsfahrzeugen wie Staplern, durch E-Mobilität.”, soMatthias Friedrich, Geschäftsführer Pro Event Team für Wien und Projektleiter des Donauinselfestes.

Bis hier aber eine vollständige Umstellung gelingt, braucht es Zwischenlösungen. Daher kommt am Donauinselfest heuer zu einem großen Teil ein ökologisch nachhaltigerer Dieselkraftstoff ebenso zum Einsatz wie verbesserte Schadstofffiltersysteme. Zudem wird das Angebot an E-Ladesäulen aufgestockt und Einfahrtsgenehmigungen für Lieferant:innen mit E-Fahrzeugen werden begünstigt. Gleichzeitig gilt es auch Energie zu sparen. Daher werden Lasershows aufgrund des hohen Stromverbrauchs bereits heuer nur noch eingeschränkt stattfinden und ab 2026 aus dem Programm genommen.

 

Regionalität, Fleischalternativen, nachwachsende Rohstoffe und Abfallvermeidung

Am Donauinselfest werden jedes Jahr große Mengen an Getränken und Speisen verbraucht – rund 300.000 Paar Würstel, 70.000 Portionen Pommes Frites oder 400.000 Krügerl Bier sind es jedes Jahr. Das erfordert entsprechend Ressourcen und verursacht Abfälle, von denen viele vermeidbar oder sogar nutzbar sind. „Damit gilt es intelligent, aber vor allem zukunftsweisend, umzugehen. Beispielsweise liegen große Hebel in der Regionalität und Saisonalität des Angebots, und speziell im verstärkten Angebot fleischloser Speisen, die ja nicht nur einen deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck aufweisen: Zusätzlich ist ein Weniger an Fleischkonsum auch sehr gut für die eigene Gesundheit”, betont Facharzt Hans-Peter Hutter. „Wir wollen aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auftreten, sondern – ähnlich wie auch Billie Eilish es seit geraumer Zeit vorzeigt –  sowohl Gastronominnen und Gastronomen als auch deren Gäste informieren und letztlich vom Mehrwert überzeugen.” So werden Gastronom:innen animiert jeweils zumindest zwei vegetarische oder vegane Speisen auf ihre Karte zu setzen, und die Lieferwege ihrer Zutaten so kurz wie möglich zu halten.

Darüber hinaus sind am Donauinselfest schon seit 2005 jährlich rund eine Million Mehrwegbecher im Einsatz und seit dem Vorjahr Besteck aus nachwachsenden Rohstoffen. Für Mitarbeitende des Donauinselfests gibt es heuer erstmals wertige, wiederbefüllbare Trinkwasserflaschen.

Lebensmittel sind wertvoll: Pilotprojekt mit der Lebensmitteldrehscheibe

Zur zusätzlichen Abfallvermeidung geht das Donauinselfest heuer im Rahmen eines Pilotprojekts erstmals eine Kooperation mit der Wiener Lebensmitteldrehscheibe ein. An allen drei Festivaltagen werden übrig gebliebene Speisen des DIF-Caterings abgeholt. Funktioniert dieses System gut, kann es über die nächsten Jahre auch für andere Gastronomiebetriebe auf der Insel ausgerollt werden.

Auch in den Bereichen Boden- und Naturschutz – beispielsweise in Bezug auf Zigarettenstummel, denen das Donauinselfest mit Handaschenbechern, Sammelstellen und einer Recyclinginitiative begegnet – oder bei plastikfreien Give-aways setzt das Donauinselfest wichtige Schritte.

Matthias Friedrich abschließend: Die heuer gesetzten Maßnahmen sind erst der Anfang. Gemeinsam mit unserem Nachhaltigkeitsbeirat evaluieren wir die aktuelle 42. Ausgabe des Donauinselfests mit den gesamten Vorbereitungen, Auf- und Abbau und natürlich dem Fest selbst. Auf dieser Basis arbeiten wir an einem Stufenplan ab 2026. Ziel ist es, dass wir uns jedes Jahr ein Stück weiter in Richtung Nachhaltigkeit bewegen. Dies stets mit dem Ansatz nicht belehrend aufzutreten, sondern alle Menschen – angefangen bei jenen, die am Fest beteiligt sind, bis hin zu unseren Besucherinnen und Besuchern – teilhaben zu lassen und mitzunehmen.”